Breite Kritik am neuen Stadt-Logo - Ratsmehrheit fordert Bürgerbeteiligung
Im Zuge neuer gesetzlicher Vorgaben, im Wesentlichem dem Onlinezugangsgesetz, sahen sich Bürgermeister und Verwaltung dazu veranlasst, den Internetauftritt der Stadt Bad Lippspringe überarbeiten lassen. Die wesentlichen Inhalte und Umsetzungen der gesetzlichen Vorgaben erklärte in der letzten Ratssitzung Stefan Neisemeier von der Firma gotoMedia aus Bad Lippspringe. Zur neuen Internetpräsenz wurden auch ein neues Leitmotto und Logo entwickelt. Diese stießen bei ihrer Vorstellung aber auf deutliche Ablehnung.
Das neue Leitmotto „Zukunftsstadt“ Bad Lippspringe und ein Logo, das aus bunten Kacheln besteht, wurde von fast allen Fraktionen im Rat einhellig kritisiert. Kernpunkte der Kritik: Die besonderen Merkmale der Stadt, wie ihre Quellen oder der Status „Heilklimatischer Kurort“, ließe sich weder im neuen Leitmotiv noch in dem Logo wiederfinden.
Für die FWG übte Bernhard Göke Kritik: „Erneut werden wir als Rat, wie schon zuletzt beim neuen Maskottchen, einem blauen Schaf, nicht beteiligt. Das Maskottchen „Lippolino“ wurde unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ausgewählt. Ich erwarte und wünsche, dass bei diesem Thema der Rat der Stadt und unsere Bürgerinnen und Bürger mitgenommen werden.“
Für die Grünen ergänzte Ratsherr Sascha Gödecke „Es ist wichtig, dass sich die Menschen mit ihrem Logo und Motto identifizieren können. „Zukunftsstadt“ ist ein beliebiger Begriff, der kein Alleinstellungsmerkmal darstellt. So kann sich jede Stadt nennen.“
Für DIE LINKE bezog Mehmet Yesil Stellung: „Stadtmotto und Logo sollten betonen, worauf die Menschen besonders stolz sind. Da gibt es viele Dinge, die anzuführen wären. Das geht hier aber völlig unter und das tragen wir so nicht mit.“
Auch die SPD war nicht zufrieden, Heiner Engelbracht dazu: „Über Motto und Logo sollte unbedingt noch einmal beraten werden. Wichtig ist, dass sich am Ende auch die Bürgerinnen und Bürger mit einem Leitmotto und einem Logo zufrieden zeigen.“ In einer gemeinsamen Beratung formulierte die Ratsmehrheit aus FWG, SPD, Die Grünen und DIE LINKE einen gemeinsamen Antrag, der die Entscheidung des Rats und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei der Auswahl über ein neues Leitmotto und Logo vorsieht. Dieser Antrag wird in der nächsten Ratssitzung beraten.